Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Wölbäcker altes Wissen neu entdecken

Forschungsprojekt der Verwaltung Staatlicher Schlösser und Gärten Hessen und der Universität Halle mit dem Titel „Wölbäcker. Altes Wissen neu entdecken“ untersucht historische Flurform des Mittelalters am Freilichtlabor Lauresham

Die ca. 12-15 m breiten, bis zu 1 m hohen und mitunter über 1000 m langen Wölbäcker sind als Zeugnisse des historischen Ackerbaus in Mitteleuropa weiträumig verbreitet und unter - zumeist im 18.-19. Jh. aufgeforstetem Wald - erhalten geblieben. Die Flurrelikte lassen sich mit der Methode des Airborne Laserscanning gut erfassen und zeichnen sich als parallel verlaufende Strukturen ab. Entstehung, Bewirtschaftung, Nutzen und Nutzung oder gar die Besitzverhältnisse der breiten und langgestreckten Wölbäcker sind trotz verschiedener Studien noch nicht abschließend geklärt.

In kooperativer Zusammenarbeit wird das Freilichtlabor Lauresham und die Bodenbiogeochemie am Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften an der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg (MLU) nun zur Klärung einiger Fragen ein großangelegtes Wölbackerexperiment durchführen. Das Freilichtlabor Lauresham wird unter Verwendung der landwirtschaftlichen Arbeitstechniken des Mittelalters mehrere Wölbäcker entstehen lassen und über mehrere Jahre bewirtschaften. Gedüngte und nicht gedüngte Wölbäcker sollen mittels modernster bodenkundlicher Analysemethoden in den Laboren der Bodenbiogeochemie der MLU im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts begleitend untersucht werden um ein tiefgreifendes Verständnis über die Vorteile der Wölbäckerkultur zu erlangen. Außerdem soll das Ertragspotential der Wölbäcker mit unterschiedlichen mittelalterlich genutzten Feldfrüchten bewertet und durch den Biologen Dr. Jens Schabacker flankierende Analysen zur Bodentemperatur und –feuchte unternommen werden.
Letztlich erhoffen sich die Kooperationspartner auch Erkenntnisse, die für die moderne, nachhaltige Landwirtschaft von Bedeutung sein könnten.


Wölbäcker altes Wissen neu entdecken.pdf (3,5 MB)  vom 01.08.2017

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