Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Geschichte und Einordnung

Geschichte

Mit der Übernahme der Vertretungsprofessur für Speziellen Pflanzenbau am Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der MLU durch Herrn Dr. Johannes Müller am 01.01.2009 wurden die beiden bisherigen Arbeitsgruppen Ertragsphysiologie, Energiepflanzen und Pflanzliche Biomasse sowie Ökophysiologie / Modellierung Pflanzlicher Systeme zu der Arbeitsgruppe Ertrags- und Ökophysiologie / Modellierung Pflanzlicher Systeme zusammengeführt. Das Forschungsprofil wird im Wesentlichen beibehalten.

Die Forschungen an Energiepflanzen und zur pflanzlichen Biomassebildung wurden Mitte der 90-er Jahre unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Wulf Diepenbrock begonnen und in den folgenden Jahren durch Frau Dr. Radtke (seit 2006 BASF) und Herrn Dr. Hoffmann-Bahnsen (seit Oktober 2008 Professor für Pflanzenbau, FH Eberswalde) weiter ausgebaut. Insbesondere wurde ein Energiepflanzenversuch bearbeitet, der die Kulturpflanzenarten Gerste, Weizen, Raps, Chinaschilf (Miscanthus), Pappeln und Weiden und seit 2007 auch Mais, Zuckerhirse und Sudangrass umfasste. Aus diesen und weiteren Arbeiten zur Öko- und Ertragsphysiologie von Kulturpflanzen (vgl. Publikationsverzeichnis, z. B. Diepenbrock et al., 1997, 1999, 2000abc, 2001, 2005; Long et al., 2001ab; Rathke et al., 1998ab, 2003, 2006; Freydank et al., 2006; Grohmann et al., 2006) sowie aus langjährigen Arbeiten von Herrn Dr. Roland Hoffmann-Bahnsen zu Umweltreaktionen von Rispen- und Zuckerhirse (Hoffman-Bahnsen, 1998; Emendack, 2007; Hoffman-Bahnsen et al., 2006; Grohmann & Hoffmann-Bahnsen, 2007; Hoffman-Bahnsen, 2007) liegen umfangreiche Erfahrungen und Spezialkenntnisse zur Biomassebildung von Energiepflanzen vor.

Der Arbeitsschwerpunkt Ertrags- und Ökophysiologie / Modellierung Pflanzlicher Systeme geht auf  eine Empfehlung des Wissenschaftsrates zurück, die ursprünglich eine Eingliederung der auf diesem Gebiet besonders ausgewiesenen Arbeitsgruppe aus dem ehemaligen Institut für Züchtungsforschung Quedlinburg (Prof. Dr. Kurt Unger, Prof. Dr. Heidrun Mühle,  Prof. Dr. Stephan Claus) im Umfang von 8 Wissenschaftlern und 10 technischen Mitarbeitern in die MLU vorsah. Nach einer Übergangsfinanzierung im Rahmen des Wissenschaftler-Integrationsprogramms (WIP) und des Agrarökologischen Instituts an der MLU e.V. (An-Institut), die Ende 2001 auslief, wurden die Arbeiten durch eine Kerngruppe von zwei auf Drittmittelbasis finanzierten Wissenschaftlern (Dr. J. Müller, Dipl.-Phys. P. Wernecke) fortgesetzt. Dabei gelang des, die Forschungsrichtung auf der Grundlage umfangreicher Personal- und Sachmitteleinwerbungen (vor allem DFG, kofinanziert durch das Land Sachsen-Anhalt) erfolgreich und auch mit internationaler Resonanz weiterzuentwickeln.

Einordnung

Die Einbindung der o.g. Arbeitsrichtungen in die Pflanzenbauforschung an der Martin-Luther-Universität Halle trägt dem ausgeprägt systemorientierten Grundansatz der Agrarforschung Rechnung, der auf ein besseres Verständnis der Funktion agrarischer und speziell auch pflanzenbaulicher Systeme abzielt. Eines der  Hauptanliegen ist dabei ein verbessertes Verständnis der kausalen Zusammenhänge zwischen Wachstum, Entwicklung und Ertragsbildung der Nutzpflanzen im Kontext des Wechselspiels von genetisch vorgegebenem Potenzial und den Einflüssen der Umwelt. Ziel ist letztlich die Nutzung dieser Erkenntnisse zur Steuerung und Optimierung der Stoff- und Ertragsbildung von Kulturpflanzen.
Besonders aktuelle anwendungsorientiete Forschungsaufgaben stellen sich im Rahmen der Biomasseforschung und der Entwicklung von Anpassungsstrategien in Pflanzenbau- und züchtung an die Folgen des Klimawandels.


Der besondere Fokus der agrarischen Ökosystemforschung lag und liegt dabei auf der Analyse der ökophysiologischen und biophysikalischen Wechselbeziehungen im System Boden-Pflanzen-Atmosphäre sowie der darauf aufbauenden integrativen Zusammenführung der gewonnenen  Erkenntnisse.


Die Modellierung der Stoff- und Ertragsbildungsprozesse stellt dabei ein unverzichtbares Instrumentarium dar.

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