Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Das Löwengebäde am Universitätsplatz

Dokumente

Pressemitteilung des IAEW 8. Juni 2021
Pressemitteilung_IAEW_080621.pdf (103,5 KB)  vom 30.06.2021

Stellungnahme des IAEW 2. Juni 2021
Stellungnahme_des_IAEW_zur_Rektoratsvorlage_2021-06-02.pdf (108 KB)  vom 30.06.2021

Pressemitteilung Landwirtschafts-verbände vom 23. Juni 2021
PM_Verbaende_2021-06-23.pdf (132,9 KB)  vom 01.07.2021

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Informationen zu Strukturveränderungen am IAEW 2021/2022

Ausgangslage

Im Entwurf der Verteilung der finanziellen Mittel der Universität im Haushaltsjahr 2021 klafft zwischen notwendigen Mitteln für einen ordnungsgemäßen Betrieb der Universität und den vom Land Sachsen-Anhalt zur Verfügung gestellten Finanzmitteln eine Lücke von über 10 Millionen Euro (Erklärung des Akademischen Senats zur finanziellen Lage der MLU vom 14.04.2021).

Sitzung des Senats am 02.06.2021

Der akademische Senat beriet in der Sitzung am 2. Juni 2021 über den "Plan zur Profilschärfung und Haushalstskonsolidierung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg"

Der Plan sieht unter anderem vor, das IAEW der bisherigen Naturwissenschaftlichen Fakultät III mit der heutigen Naturwissenschaftlichen Fakultät I zu einer neuen Fakultät für Lebenswissenschaften zu fusionieren (Plan zur Profilschärfung, S.3).

Des Weiteren sollen die heutigen Professuren für Land- und Umwelttechnik sowie für Landeskulturen und Kulturtechniken nicht wiederbesetzt sowie die Professuren für Tierzucht und Tierhaltung zu einer Professur zusammengelegt werden (Plan zur Profilschärfung, S. 19/20).

In der Sitzung des Senats am 2. Juni 2021 wurde nicht über den Plan in seinen Details abgestimmt. Er wurde jedoch als Einstieg in eine ergebnisoffene Diskussion über Profilschärfung und Haushaltskonsolidierung angesehen. (Senatsbericht 2. Juni 2021)

Demonstration der Studierenden am 29.06.2021

Auf der Grundlage der angedachten Kürzungen und Strukturänderungen organisierte die Fachschaft des IAEW in Zusammenarbeit mit dem Verein "Land schafft Verbindung e.V." Sachsen-Anhalt eine Demonstration gegen die geplanten Strukturveränderungen und Kürzungen am IAEW.

Demonstranten und Traktoren auf dem Von-Seckendorff-Platz. Foto: H. Braunsdorff

Demonstranten und Traktoren auf dem Von-Seckendorff-Platz. Foto: H. Braunsdorff

Demonstranten und Traktoren auf dem Von-Seckendorff-Platz. Foto: H. Braunsdorff

Auf dem Universitätsplatz wiesen Studierende des IAEW mit Plakaten nachdrücklich darauf hin, welche Folgen die Umstrukturierungs- und Kürzungspläne des Rektorats auf die Lehre und Forschung aber auch auf den Arbeitsmarkt der Landwirtschaft haben würde. Foto: H. Braunsdorff

Auf dem Universitätsplatz wiesen Studierende des IAEW mit Plakaten nachdrücklich darauf hin, welche Folgen die Umstrukturierungs- und Kürzungspläne des Rektorats auf die Lehre und Forschung aber auch auf den Arbeitsmarkt der Landwirtschaft haben würde. Foto: H. Braunsdorff

Auf dem Universitätsplatz wiesen Studierende des IAEW mit Plakaten nachdrücklich darauf hin, welche Folgen die Umstrukturierungs- und Kürzungspläne des Rektorats auf die Lehre und Forschung aber auch auf den Arbeitsmarkt der Landwirtschaft haben würde. Foto: H. Braunsdorff

Aus dem Protokoll zur Sitzung des Senats am 03.02.2022

Der Senat fasste nach einer dreieinhalbstündigen Diskussion des Grobkonzeptes mehrheitlich den Beschluss, [d]as vorliegende Grobkonzept „Partielle Fortschreibung und Aktualisierung des Hochschulentwicklungs-planes der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 2014“ zur weiteren Debatte in die Fakultäten, zentralen Einrichtungen, Interessenvertretungen und Gremien der Universität [zu] geben. [...] Diese sind damit aufgefordert, bis zum 28. Februar [2022] konstruktive Vorschläge zur Weiterentwicklung des Grobkonzeptes abzugeben.[...] Der Senat wird am 16. März 2022 erneut den dann modifizierten Plan diskutieren. Die Beschlussfassung ist für den 6. April [2022] geplant.

Aus dem Protokoll zur Sitzung des Senats am 06.04.2022

[...] In einer intensiven Debatte, die sich über fünf Stunden erstreckte, befassten sich die Senatorinnen und Senatoren mit dem vorliegenden Papier zur Fortschreibung des Hochschulentwicklungsplans (im Folgenden: HEP) in dritter Lesung. In Ergänzung des HEP lagen ihnen zwei Übersichten vor, die die im Papier begründeten kw-Setzungen von Professuren und weiteren Stellen konkretisieren. Die Senatsmitglieder machten in der Diskussion ihre kontroversen Positionen deutlich.

Auf der einen Seite wurde betont, dass Strukturanpassungen ein inhärenter Bestandteil einer Universität sind, aber eben auch Ausdruck und zugleich Kehrseite der Hochschulautonomie. Dies bedeute, dass die Universität ihre eigene Verantwortung wahrnehmen müsse. Dies jetzt nicht zu tun, perpetuiere die Unterfinanzierung der MLU mit all ihren dramatischen Auswirkungen des Haushaltsdefizits, unter dem die Universität schon jetzt massiv leidet. Eine Ablehnung des HEP bedeute, diese Verantwortung für uns selbst nicht zu übernehmen. Es bedeute auch, für die Fortführung der prekären Situation und eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen durch dauerhafte und umfassende Stellenbesetzungssperren zu stimmen. Strukturanpassungen seien jetzt notwendig, um Bewegungsspielraum und Gestaltungsmöglichkeiten zurück zu gewinnen.

Dem wurde auf der anderen Seite große Skepsis entgegengebracht. Es sei zweifelhaft, dass der HEP der MLU zum jetzigen Zeitpunkt helfe, zusätzliches Geld gäbe es nicht vom Ministerium. Es gehe nicht darum, Änderungen grundsätzlich abzulehnen. Kürzungen müssten aber überlegt sein und sich an inhaltlichen Kriterien orientieren. Diese Zeit für eine qualitätsgeleitete und wissenschaftsorientierte Analyse und Entwicklung der Struktur sollte sich die Universität vor einem Beschluss nehmen.

Am Ende der Diskussion lag dem Senat ein nochmals überarbeitetes Papier zur Beschlussfassung vor. Diesem wurde in einer geheimen Abstimmung mit 13 Ja-Stimmen und 10 Nein-Stimmen zugestimmt. Es gab keine Stimmenthaltungen. [...]

Auszüge aus dem finalen Hochschulentwicklungsplan der MLU - das IAEW betreffend (April 2022)

S. 6 Vorwort
[...] Die Alternative des Schließens einzelner großer Einrichtungen in der finanziellen Größenordnung von einer naturwissenschaftlichen oder von bis zu zwei mittelgroßen geistes-/sozialwissenschaftlichen Fakultäten würde den Charakter der Martin-Luther-Universität  so tiefgreifend zerstören, dass sie derzeit weder in den Gremien noch  im politischen Umfeld als realistisch angesehen wird. Daher tragen  zunächst weiterhin alle Fakultäten und Einrichtungen der Universität die  finanziellen Lasten, die sich aus der Unterfinanzierung des  Hochschulsystems im Land ergeben, solidarisch zu vergleichbaren Teilen.

S. 33-34 V. Entwicklungsperspektiven in den einzelnen Bewertungseinheiten von Forschung und Lehre
9. Naturwissenschaftliche Fakultät III Agrar- und Ernährungswissenschaften

Das Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften (IAEW) besitzt einen ausgeprägten Schwerpunkt im Bereich Pflanzenwissenschaften und möchte diesen weiter stärken.
Insgesamt ist das Institut in Bezug auf die überwiegend drittmittelbasierte Forschungsstärke als überdurchschnittlich einzustufen.
Inhaltlich ist den bereits zitierten Empfehlungen des Wissenschaftsrates folgend und dem klaren Bekenntnis des Instituts selbst entsprechend weiterhin die klare Fokussierung auf die Pflanzenwissenschaften in Kooperation mit den Biowissenschaften hervorzuheben.
Angesichts gegebener Sparzwänge bleibt es aber unumgänglich, dass das Institut zwei Professuren kw setzt.

Zu diskutieren ist auch die Zuordnung der wirtschaftswissenschaftlichen Professuren des Instituts. Hier wird empfohlen, zusammen mit dem IAMO und den Wirtschaftswissenschaften der Universität gemeinsame Lösungen zu finden,  zumal der Wirtschaftswissenschaftliche Bereich der MLU dies als  explizit erwägenswert erachtet (siehe oben).

Die Ernährungswissenschaften sind trotz ihrer nur drei Professuren äußerst forschungsstark, jedoch in der Lehre stark belastet. Die Ernährungswissenschaften kooperieren seit vielen Jahren sehr erfolgreich mit der Medizin in Lehre und Forschung.  [...]

Die Nachfrage nach den Studiengängen ist insgesamt bei mittlerer Auslastung und hohem Curricularwert im hohen Bereich, wobei die Auslastung auf die einzelnen Studiengänge unterschiedlich verteilt ist. Es ist insbesondere zu überlegen, wie die Attraktivität des Bachelorstudiengangs Agrarwissenschaft und des Masterstudiengangs Nutzpflanzenwissenschaft erhöht werden kann.
Der hohe Curricularwert liegt im hohen praktisch experimentellen Anteil in der Lehre begründet. Für die Studiengänge der Agrarwissenschaften ist zu prüfen, ob in den Studiengängen Anpassungen erforderlich sind. Ansonsten besteht bezüglich der Studiengänge kein Handlungsbedarf.

S. 49 Tabellen zu kw-Setzungen – Naturwissenschaftliche Fakultät III

Professuren:
* Landeskultur‐ und Kulturtechnik (IAEW)
* Tiergesundheitsmanagement (IAEW)
* Bioinformatik (und Mustererkennung) (Inst. f. Informatik)

Wissenschaftler: 6 Stellen E13 (4 VZÄ) - eigene Zusammenfassung

Technisches Personal: 13 Stellen E4 bis E7 (10,25 VZÄ) - eigene Zusammenfassung

Letzter Informationsstand - November 2022

  • Das IAEW behält 19 Professuren sowie 8 gemeinsame Berufungen.
  • Zwei Professuren unterliegen den Kürzungsmaßnahmen. Sie konnten jedoch vom Institut selbst gewählt werden. Es sind die Professuren „Landeskultur und Kulturtechnik“ sowie "Tiergesundheitsmanagement".
  • Zukünftig soll die Professur "Tiergesundheitsmanagement" (vakant seit Februar 2022) zusammen mit der Professur „Tierhaltung und Nutztierökologie“ (vakant seit Oktober 2022) neu strukturiert werden. Die Ausschreibung dieser neuen ProfessurNachhaltige Nutztierhaltung und Tiergesundheitsmanagement ist bereits erfolgt.
  • Die Professuren Landeskultur und Kulturtechnik“ (vakant seit Oktober 2022) sowie "Landtechnik, Umwelt- und Kommunaltechnik" (vakant seit 2010) werden durch eine neue ProfessurPrecision Phenotyping ersetzt. Eine Ausschreibung ist bisher noch nicht erfolgt.
  • Ausgeschrieben ist derzeit außerdem die Professur  "Landwirtschaftliche Produktionsökonomik und betriebliches  Datenmanagement" (ehemals Professur "Landwirtschaftliche Betriebslehre", vakant seit Oktober 2022)

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