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Pflanzenkohle

Was ist Pflanzenkohle?

Miscanthus Pflanzenkohle - Mikroskopaufnahme (Foto: Katja Wiedner)

Miscanthus Pflanzenkohle - Mikroskopaufnahme (Foto: Katja Wiedner)

Miscanthus Pflanzenkohle - Mikroskopaufnahme (Foto: Katja Wiedner)

Pflanzenkohle wird durch Pyrolyse von organischem Material unter Sauerstoffmangel gebildet. Dieser Prozess lässt sich mit der Produktion von Holzkohle vergleichen, einer der ältesten industriellen Technologien der Menschheit.

Der Begriff Pflanzenkohle ist jedoch relativ neu, ebenso das exponentiell steigende Interesse an diesem porösen Material. Pflanzenkohle hat zwei wichtige ökologische Effekte:

  1. Es ist das gegenwärtig einzig praktikable Verfahren zur langfristigen ungefährlichen Kohlendioxid-Speicherung (C-Senke) und kann damit ein Baustein zur Lösung der Klimaproblematik darstellen. Die Herstellung von Pflanzenkohle ist eine umweltschonende, sogar „kohlenstoff-negative“ Methode der Energieerzeugung. Neben CO2 wird der Ausstoß weiterer klimaschädlicher Gase (CH4, N2O) reduziert.
  2. Pflanzenkohle wirkt gleichzeitig als Bodenverbesserer, welcher auch degradierte Böden wieder nachhaltig fruchtbar machen kann (Terra Preta), indem die Wasserhaltefähigkeit von Böden sowie ihr Ertrag gesteigert werden. Gleichzeitig kann Dünger effizienter eingesetzt und die Auswaschung von Nitrat ins Grundwasser verringert werden.

Ob Pflanzenkohle die Lösung unserer Umweltprobleme im 21. Jahrhundert ist, müssen künftige Forschungen zeigen. Bisherige Untersuchungen weisen darauf hin, dass zu den ökologischen Effekten von Pflanzenkohle sozioökonomische Auswirkungen hinzukommen. Hierzu gehören die Möglichkeit zur Finanzierung von CO2-Emissionszertifikaten sowie die Steigerung der Wirtschaftskraft ländlicher Räume durch nachhaltiges Ressourcenmanagement (Kreislaufwirtschaft).

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