Links
Login für Redakteure
Lehrveranstaltungen
Wintersemester 2022/23 | Dozent*in |
---|---|
Ökonomik des Agrar- und Ernährungssektors | Prof. Dr. Thomas Herzfeld, Dr. Marten Graubner |
Finanzierungstheorie und -praxis im Agribusiness | Dr. Marten Graubner, Dr. Thomas Chudy |
Kostenrechnung und Controlling in landwirtschaftlichen Unternehmen | Dr. Marten Graubner, Dr. Thomas Chudy |
Precision Agriculture | Dr. Thomas Chudy, PD Dr. agr. habil. Karl-Heinz Dammer, Dr. Michael Schirrmann, Dr. Karolin Cäcilia Astrid Kunz, Dr. Marten Graubner |
Themenvorschläge für Abschlussarbeiten
Neben den untenstehenden Themenbereichen innerhalb derer die Betreuung von Bachelor oder Masterarbeiten angeboten wird, sind natürlich auch eigene Themenvorschläge herzlich willkommen und werden gern durch uns betreut. Für Fragen zu den Themenbereichen oder zur Konkretisierung von Fragestellungen kontaktieren Sie bitte Dr. Marten Graubner (marten.graubner@landw.uni-halle.de).
1. Smart Farming
In diesem Themenbereich geht es insbesondere um die Herausforderungen, Potentiale und Auswirkungen, welche sich durch die voranschreitende Digitalisierung im Bereich der landwirtschaftlichen Primärproduktion ergeben und deren ökonomischer Beurteilung. Neben dem (potentiellen) Einsatz bestimmter digitaler Technologien in verschiedenen Bereichen der landwirtschaftlichen Produktion, wie Precision Agriculture im Pflanzenbau oder der Tierhaltung, geht es auch um die Vernetzung von Anwendungen im Rahmen der Betriebsführung, Beratung und der administrativen Verwaltung und den damit einhergehenden Herausforderungen im Rahmen des betrieblichen Datenmanagements. Mögliche Fragestellungen können die ökonomischen Bewertungen zur Investition und Finanzierung neuer Technologien (oder Produktionsverfahren) wie auch zur Arbeits- und Betriebsorganisation darstellen.
2. Bodenmärkte und räumliche Produktionstheorie
Eine besondere Eigenschaft landwirtschaftlicher Produktion stellt deren Bindung an landwirtschaftlichen Flächen dar. Tatsächlich sind viele betriebswirtschaftliche Entscheidungen durch eine wichtige räumliche Komponente gekennzeichnet. Beispiele sind hier Flächenpacht- oder Kaufentscheidungen in Abhängigkeit der Lage der Fläche, Bodennutzungsentscheidungen oder die Standortwahl für Produktions- oder Lagerstätten. Neben der innerbetrieblichen Identifikation von Einflussfaktoren auf das Betriebsergebnis und der Optimierung dieser, beeinflusst die räumliche Verteilung der landwirtschaftlichen Produktion auch die Beziehung zu anderen landwirtschaftlichen Unternehmen (beispielsweise im Wettbewerb um den Faktor Boden) und zu vor- und nachgelagerten Sektoren, was sich besonders auf (potentielle) Beschaffungs- oder Absatzkosten auswirkt. Arbeiten in diesem Themenbereich beschäftigen sich einerseits mit der besonderen Bedeutung des Produktionsfaktors Boden für landwirtschaftliche Betriebe und andererseits mit der Wirkung von entfernungsabhängigen Kosten (Transportkosten im Speziellen und Distanzkosten im Allgemeinen) auf innerbetriebliche und außerbetriebliche Unternehmensstrategien.
3. Personalmanagement in landwirtschaftlichen Betrieben
Ein zentrales Element der ostdeutschen Agrarstruktur sind landwirtschaftliche Unternehmen in der Rechtsform juristischer Personen, bei denen Mitarbeitende als ständig oder saisonal angestellte Lohnarbeitskräfte tätig sind. Auch in Haupterwerbsbetrieben spielen Fremdarbeitskräfte eine zunehmende Rolle. Damit sind Fragen im Rahmen des Personalmanagements bedeutende Einflussfaktoren auf Unternehmenserfolg und -entwicklung. Insbesondere die demographische Entwicklung in Deutschland aber auch (die Notwendigkeit) einer zunehmenden Spezialisierung und damit Differenzierung von Arbeitskräften stellen landwirtschaftliche Unternehmen vor Herausforderungen, ausreichend und qualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten. Beispielhaft seien hier Fragen zur (Organisation der) Gewinnung von Mitarbeitenden, wie auch die Umsetzung und Optimierung des Arbeitszeitmanagements (Digitale Zeiterfassung) oder neuer Arbeitszeitmodelle (durch den Einsatz von Automatisierung) in der Landwirtschaft.
4. Methoden künstlicher Intelligenz in Praxis und Forschung
Die Landwirtschaft stellt nicht nur einen der ältesten Wirtschaftszweige der Menschheitsgeschichte dar, sie wird auch in besonderer Weise von modernen und innovativen Entwicklungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie beeinflusst. Die biologisch-technologische Verzahnung war in der Landwirtschaft von jeher sehr eng, nun finden aber auch computergestützte Verfahren, die auf biologischen Konzepten basieren, zunehmend Eingang in agrarökonomisch-relevanten Anwendungen. Dazu gehören beispielsweise Verfahren der Datenaufbereitung und -analyse mittels maschinellen Lernens und numerische Simulationsverfahren zur Lösung von (komplexen) Optimierungsproblemen. Subsumieren lassen sich diese Ansätze unter dem Begriff der künstlichen Intelligenz (KI). Dieser methodisch orientierte Themenbereich bietet die Möglichkeit für Fragestellungen zu Art, Funktionsweise und Anwendungsgebieten von KI in der landwirtschaftlichen Praxis und Forschung wie auch der ökonomischen Beurteilung der Potenziale und Herausforderungen, die diese Technologie bietet oder mit sich bringt.